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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Jonas, Dennis, Mohamad und Ben-Luca beim MVS-Open

DSK Jugend
Ben-Luca Petri

Am Freitag den 01.Oktober machten wir (Jonas, Dennis, Mohamad und Ben-Luca (Ich)) uns auf den Weg Richtung Wächtersbach zum MVS-Open des Main-Vogelsberg-Schachverbands. Wächtersbach ist ein kleines Dorf in Hessen und ist ca. 30 Fahrminuten von Frankfurt am Main entfernt. Die erste Runde ging schon um 18:30 Uhr los. Genau deshalb fuhren wir schon um 12:30 Uhr in Delmenhorst los. Es standen 440 km Fahrtweg auf dem Programm. Um 17:50 Uhr erreichten wir dann die Metropole Wächtersbach und konnten uns somit noch pünktlich anmelden. Das MVS-Open war ein fünf Runden Turnier, welches im Schweizer System und mit dem Fischer-Zeitmodus ausgespielt wurde.

In Runde 1 gingen wir alle als klare Favoriten an den Start. Mohamad, Jonas und Ich spielten gegen Spieler, die ca. 400 DWZ weniger hatten. jeder von uns gewann die Partie relativ solide. Ein Turnierstart nach Maß! Dennis spielte gegen ein Schachanfänger und hatte somit gar keine Probleme den Punkt einzufahren. Um 20:30 Uhr waren wir alle schon fertig und konnten uns somit auf den Weg in Richtung Ferienwohung machen. Diese befand sich in Gelnhausen. Wächtersbach ist so klein, dass es dort wirklich gar nichts gibt, außer einem Supermarkt.

Am Samstagmorgen trat dann das Highlight des Turniers ein. Wir haben uns selbst im Treppenhaus eingesperrt. Jonas und Mohamad waren ein bisschen neben der Spur. Der Schlüssel steckte von innen in der Tür und die Tür fiel zu. Unten kamen wir nicht raus, da die Haustür auch immer abgeschlossen werden musste. In 10 Minuten ging die Partie los und wir hatten noch eine 12 minütige Autofahrt vor uns. Ein absolutes Minusgeschäft. Zum Glück wohnte die Vermieterin direkt nebenan und konnte uns aus dem Treppenhaus befreien. Dann sollte sie oben unsere Tür aufschließen, damit wir wieder einen Schlüssel haben. Nächste kritische Situation! Die Tür ging nicht auf, weil der Schlüssel drinnen steckte. Dann kamen wir auf die Idee mit einer großen Leiter auf einen Balkon unserer Wohnung zu steigen. Mehr Glück als Verstand, dass wir so eine riesige Leiter vor Ort hatten, da der Balkon mindestens 4 Meter hoch war. Zwei von uns kletterten auf den Balkon und wollten über das Fenster in die Wohnung gelangen. Dennis hatte zum Glück am Morgen die Fenster auf Kipp gestellt. So konnten wir selbst als untalentierte und unerfahrene Einbrecher in die Wohnung. Letztendlich kamen wir nur ganze 45 Minuten zu spät zu unseren Partien. Ich brauchte aber noch eine Zahnbürste, weil ich meine Zuhause vergessen habe. Deshalb putze ich meine Zähne, wie als wenn nix gewesen wäre am Brett :).

In Runde 2 war jeder von uns der Außenseiter in der Begegnung. Jonas spielte sehr solide und holte ein Remis gegen 2100. Dennis kam schnell unter die Räder. Ein Stein nach dem anderen wurde ihm weggenommen. Mohamad hatte eine komplett ausgeglichene Stellung, wo eigentlich nichts mehr anbrennen konnte gegen ebenfalls 2100. Doch in Zeitnot stellte er zweizügig einen Turm weg und gab sich geschlagen. Ich (Ben-Luca) spielte gegen den an 2 gesetzten FM mit einer Zahl von 2220. Es entstand auch im Mittelspiel noch eine ausgeglichen Stellung. Dann dachte ich, dass ich ein Taktikfuchs sei, war aber leider nicht so. In einer langen konkreten Variante übersah ich, dass mein Springer gefesselt ist und ich die Gabel gar nicht machen konnte. 0-1! Egal weiter gehts.

In Runde 3 sah es dann wieder besser aus. Mohamad, Dennis und ich gingen wieder als Favorit in die Partie. Dies konnten wir mit überzeugenden Partien unter Beweis stellen. Jeder hatte 2 aus 3 nach den ersten beiden Tagen. Jonas spielte gegen einen nominell besseren Spieler. Er hielt lange mit, aber musste sich am Ende leider geschlagen geben.

In Runde 4 gingen Jonas und Ich als nominell leichte Favoriten in die Partie. Jonas hatte zunächst eine grausame Stellung, konnte sich aber noch herrausretten und überspielte den Gegner im Doppelturmendspiel. Ich dagegen überspielte meinen Gegner komplett gewann Bauern, doch es entstand ein kompliziertes Springerendspiel, was leider nicht zu gewinnen war. Scheiss Schach! Somit hatten wir beide 2,5 aus 4. Mohamad wurde ganz schnell alles weggenommen und musste sich schnell seinem klar favorisierten Gegner geschlagen geben. Dennis spielte gegen einen guten Jugendlichen und holte ein solides Remis.

In der letzten Runde lief es dann wieder sehr gut. Jonas gewann schnell und Ich gewann gegen Dennis in einer natürlich hochklassigen Partie. Mohamad tat sich schwer in seiner Favoritenrolle, aber sein Gegner patzte nach einem langen Kampf.

Insgesamt kann man festhalten, war es ein sehr solides Turnier von uns. Niemand spielte unter seiner Zahl sondern eher über der Zahl. Genau deswegen gewannen wir den umstrittenen Teampreis, den der Veranstalter erst nicht rausrücken wollte. Nach einer vierstündigen Autofahrt kamen wir um Mitternacht in Delmenhorst an. Nochmal vielen Dank an den herausragenden Autofahrer Jonas!

Jonas 3,5/5
Ben-Luca 3,5/5
Mohamad 3/5
Dennis 2,5/5