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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Auftaktsieg in der Oberliga gegen SV Lingen

1. MannschaftOberliga
Lukas Malte Monnerjahn

In der Auftaktrunde der Oberliga konnten wir einen knappen Sieg gegen den SV Lingen mitnehmen. Mangels Räumen im Hotel Thomsen spielten wir in der Aula des Familienzentrums Villa. Der Raum ist ein richtiger Theatersaal, wenn auch kein allzu großer. Schon einige Werbeplakate für verschiedene Veranstaltungen und ein mit buntem Stoff bespannter verschiebbarer Tresen im Vorraum weisen darauf hin, der Raum selbst bietet dann eine Bühne und einiges an Licht- und Tontechnik. Nachdem wir die unter der Bühne versteckten Tische hervor geholt hatten, bauten wir dann im Zuschauerbereich auf, wo wir großzügig viel Platz für die acht Bretter und den Schiedsrichtertisch hatten. Da ein Schild am Eingang auf ein Fotoverbot in der Villa hinweist, wird diese Beschreibung genügen müssen.

Beim Aufbau erwiesen sich leider auch gleich drei der elf elektronischen Uhren als unzuverlässig und wurden vom Schiedsrichter abgelehnt. Daniel musste daher kurz vor Beginn der Partien noch einmal zum Hotel Thomsen fahren, damit im Fall der Fälle eine Ersatzuhr bereit steht. Die verwendeten Uhren funktionierten dann aber auch und die Ersatzuhr wurde glücklicherweise nicht auch noch eingesetzt. Auch Daniel war in der Partie keine Aufregung mehr anzumerken.

Zunächst aber zu den anderen Begegnungen: Trotz der Schwächung unserer eigenen Mannschaft im Vergleich zum Vorjahr konnten wir uns gute Chancen auf den Mannschaftssieg ausrechnen, denn Lingen war nicht in Bestbesetzung angetreten. Erik an Brett 1 (vor ihm ist nur noch Tomek aufgestellt) hatte mit GM Lev Gutman dennoch einen sehr starken Gegner vor sich, der ihm auch von Anfang an Probleme bereitete. Schon früh war ein Damentausch mit Zurückschlagen durch Eriks König nach d8 nötig, um eine Springergabel auf c7 zu verhindern. Danach waren Eriks Figuren aber weiterhin in der Verteidigung gebunden und die Stellung ließ sich nicht lange halten.

Ab Brett 2 hatten stattdessen wir an den meisten Brettern zumindest laut Elo die besseren Chancen. Insbesondere ich an Brett acht hatte einen gleich 400 DWZ Punkte schwächeren Gegner. Ich opferte in guter Stellung einen Springer für zwei Bauern vor dem gegnerischen König. Das stellte sich leider als voreilig heraus, denn ich hatte eine letzte Verteidigungsmöglichkeit übersehen. Dazu noch konnte mein Gegner schon bald auch noch den Damenabtausch erzwingen, wodurch er dank Mehrfigur für zwei Bauern besser stand. Glücklicherweise sahen meine drei Freibauern am Königsflügel recht furchteinfloßend aus, obwohl sie objektiv gesehen harmlos waren. Das bewegte meinen Gegner zu einem Remisangebot, welches ich dankbar annahm. Als wir die Partie analysieren wollten zeigte sich der Nachteil des Spielorts Villa: Wir hatten nämlich keinen Analyseraum. Glücklicherweise war es sonnig, weshalb wir einfach draußen analysieren konnten. Dabei zeigte sich, dass mein Springeropfer mit etwas besserer Vorbereitung durchschlagend gewesen wäre, als auch, dass ich immerhin drei Bauern für den Springer hätte bekommen können.

Als ich wieder rein ging hatte sich schon einiges getan: Theis hatte an Brett 2 gewonnen, Thorsten Timm an Brett 5 verloren. Die Stellung auf Brett 6 wo Sören spielte sah für mich sehr unklar aus, dafür stand es auf den restlichen drei Brettern gut. Sören konnte die Dame für einen Turm gewinnen und drohte auch noch einen Läufer zu schlagen. Im Gegenzug stand dafür sein König im Kreuzfeuer der gegnerischen Türme. Diese stellten mit einen Mal eine Mattdrohung auf welche sich nur noch durch Damenopfer abwehren ließ, aber die Partie war danach schnell verloren. Zwischenstand damit 1,5 – 3,5 für Lingen.

Wir mussten also an allen drei übrigen Brettern gewinnen, um den erhofften Mannschaftssieg zu erreichen. Thorsten spielte an Brett 7 gegen Hannah Möller. Am Wochenende zuvor hatte Hannah als Gastspielerin in unserer Mannschaft in der 2. Frauenbundesliga zwei Siege eingefahren. Nachdem die Partie lange recht ausgeglichen war, patzte sie jedoch im Endspiel, Sieg für Thorsten.

Florian konnte inzwischen an Brett 3 auch ein gewonnenes Endspiel erreichen. Etwas später kam auch erwartungsgemäß Florians Freibauer zur Grundreihe durch, Zwischenstand nun 3,5 zu 3,5.

Damit hing der Rest nun an Daniel. Daniel hatte schon seit längerem einen Bauern mehr, von dem aber noch nicht klar war, ob er zum gewinnen reichen würde. Nachdem Daniel eingangs extra noch die Ersatzuhren geholt hatte, ließen er und sein Gegner sich auch viel Zeit. Wir mussten noch zwei weitere Stunden warten, bis Daniel nach mehr als insgesamt 6 Stunden seinen Gegner bezwungen hatte. Damit stehen die ersten zwei Mannschaftspunkte für uns fest.