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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Norddeutsche Vereinsmeisterschaft U12w in Torgelow

NDVM
Lukas Malte Monnerjahn

Elina, Lia und Liz sind mit mir als Begleiter zur Norddeutschen Vereinsmeisterschaft der U12 Mädchen gefahren. Eigentlich sollte auch Nayla als Gastspielerin vom SK Bremen-Nord mit dabei sein, krankheitsbedingt konnte sie jedoch nicht mitkommen. So fuhren wir zu viert mit der Bahn nach Torgelow in Mecklemburg-Vorpommern. Dorthin fahren Regionalzüge überhaupt nur alle zwei Stunden und auch nicht mehr allzu spät. Als unsere Verbindung bis Berlin nun etwas mehr als zwei Stunden Verspätung erreichte, mussten wir ganz schön rennen, um noch den letzten Zug nach Torgelow bekommen zu können.

Als wir endlich ankamen, war es schon dunkel, doch Anja vom Veranstalter-Team vom SAV Torgelow war so nett uns mit dem Auto am Bahnhof abzuholen. In der Herberge hatte man uns auch noch das Abendbrot aufgehoben.

Am nächsten Morgen begann um 8:30 Uhr die erste Runde. Unserer Erwartung war, dass wir die nach DWZ-Durchschnitt schwächste Mannschaft sein würden, und daher aufgrund der ungeraden Mannschaftsanzahl in der ersten Runde spielfrei haben würden. Das war jedoch nicht der Fall und so mussten wir mit drei Spielerinnen gegen die TSG Oberschöneweide antreten, die wie alle anderen Mannschaften auch vollständig zu viert spielte. Entsprechend hatten wir einen schweren Stand: Elina wurde von der Wiener Partie mit Übergang in das Königsgambit überrascht, aber immerhin konnte Lia ein Remis sichern.

In der Pause vor der zweiten Runde zeigte ich den Mädchen, wie man sich gut gegen die Wiener Partie verteidigt. Diese Eröffnung wurde im weiteren Verlauf des Turniers noch einige Male gespielt, unter anderem weil unsere Mädchen entschieden sie auch selbst mit Weiß zu verwenden. Und das auch mit Erfolg, die Wiener Partie brachte uns einige gute Eröffnungsstellungen ein.

Zunächst stand aber die zweite Runde an, in der wir gegen den Hamburger SK spielen mussten. Für uns vor Ort war leider noch nicht klar, ob Nayla noch nachkommen würde, oder nicht. Erst kurz vor der Runde erfuhren wir, dass sie gar nicht kommen konnte. Wir mussten daher auch für den Rest des Turniers zu dritt spielen. Gegen die stärkeren Hamburgerinnen wäre dennoch etwas zu holen gewesen, denn Liz stand aus der Eröffnung heraus lange Zeit deutlich besser. Leider übersah sie dann doch noch eine Taktik der Gegnerin, so dass nur Elina ein Ehren-Remis sicherte.

Abends waren wir dann im Museum Castrum Turglowe, einem Museum mit Innen- und Außenbereich auf dem Gelände auf dem sich früher die Burg befand, nach der das heutige Torgelow benannt ist. Draußen konnten wir zunächst Schnürsenkel flechten, Weben, Lederarmbänder mit Symbolen beprägen, Bogenschießen und uns am Feuer wärmen. Drinnen gab es dann eine interaktive Ausstellung über das Leben Otto des Vierten. Darin waren außerdem einige modern Gegenstände versteckt, die es zu Ottos Lebenszeit noch nicht gab. Aufgabe war es dann, als Gruppe alle modernen Gegenstände zu entdecken. Einige waren wirklich trickreich, hättet ihr zum Beispiel den Cowboysattel mit modernen Satteltaschen bemerkt?

In der dritte Runde am Sonntagmorgen hatten wir dann tatsächlich spielfrei, zumindest was den Mannschaftswettbewerb anging. Stattdessen spielten wir dann gegen die Ersatzspielerinnen anderer Mannschaften, die zu fünft angereist waren. Hier konnten wir dann auch die ersten Siege einfahren.

In den letzten beiden Runden hatten wir dann Gegnerinnen, die der DWZ nach etwa auf unserem Niveau waren. Trotz Unterzahl erreichten wir in der vierten Runde ein 2-2 gegen SC Weisse Dame II, zum Schluss unterlagen wir der SchVgg Blankenese mit 1-3. Aufgrund unserer schlechteren Brettpunkteausbeute haben wir damit den letzten Platz gemacht, was aber weder überraschend, noch weiter schlimm war.

Nachdem freundlicherweise die Siegerehrung etwas vorverlegt wurde, damit wir danach ohne längere Wartezeit in Torgelow zurück fahren konnten, verlief die Rückfahrt etwas entspannter als der Hinweg. Trotz einiger Runden Halt mal kurz, einem Spiel das das Potenzial hat wirklich alle im Bahnwaggon zu nerven, kamen wir gut gelaunt wieder in Delmenhorst an, um ein paar Erinnerungsmedaillen und Schacherfahrungen reicher.