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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Spannung pur in letzter laufender Partie - SG FinWest 2 gg DSK 2

Stadtliga
Holger Klattenhoff

Es sollte ein ereignisreicher und denkwürdiger Tag werden. Fünf Mannschaften von der Verbandsliga bis in die unteren Ligen trafen am Nonnenberg im Bürgerhaus in Bremen an diesem Sonntag aufeinander.

Ich musste diesmal an Brett 1 ran. Mein Gegner Harry Baumann war auch nicht gerade entspannt. Nach nicht einmal einer halben Stunde und einer Kurzpartie konnte ich mir schon die Partien von außerhalb anschauen. Mein Gegner hatte sich beim Aufbau und Entwicklung der letzten Figuren in der Eröffnung völlig vertan und musste wegen Figurenverlust gleich aufgeben.
Dann passierte lange nichts mehr, außer zwei Remis, von Jürgen und dann Jannis. Zwei solide Partien auf hohem Niveau. Zwischenstand 2-1.
Kurz darauf dann Reiner mit Gewinn. Ich konnte nur noch die Schluss-Stellung einsehen und sah mit Verwunderung, dass der Gegner gerade seine zweite Leichtfigur verloren hatte. Ja die zweite Figur, also hat der Gegner daraufhin auch zu Recht aufgegeben. Zwischenstand also 3-1, was wie eine gute Führung aussah, sich aber noch gewaltig ändern sollte. Dann Andi mit Remis, hier war vielleicht mehr drin. Zwischenstand 3.5 zu 1.5 Punkte.

Wir begannen Andis Partie zu analysieren, die heiß umkämpft war und wo die Stellung beider Parteien völlig unklar war zwischen Gewinn und Verlust. So ergab die Analyse dann leider auch keine klaren Vorteile für Andi, so dass Remis vielleicht die bessere Entscheidung war, als hier die Partie mit Turm gegen zwei Leichtfiguren und weiterem Material auf Biegen und Brechen fortzusetzen.

Leider Simon dann mit Verlust, der sich schon länger abzeichnete. Nur noch 3.5 zu 2.5 für uns bei noch zwei ausstehenden Partien.

Gunnar mit Bauern weniger im Damenendspiel und Ralf in komplizierter Stellung sogar mit zwei Bauern weniger. Das sah nicht mehr gut aus, sollte der Kampf doch noch verloren gehen. Es folgte der Verlust der Partei von Gunnar, vielleicht hätte hier die Fernopposition noch was gebracht. Die Analyse später ergab leider, das auch dies nicht funktioniert hätte. 3.5-3.5 der Zwischenstand.

Der Gegner von Ralf schien bestens gewappnet zu sein, den Sieg mit zwei Bauern mehr nach Hause zu bringen.

Aber wie das halt so ist, Ralf haute seinen Springer trotz angegriffener Dame nach f2 rein, was wohl nicht korrekt war. Der Gegner reagierte trotzig und opferte seine Dame gegen einen Turm und deckte damit gleichzeitig seinen Turm. Jetzt hing bei Ralf alles, Dame, Springer, und ein Turm weniger. Hier wäre die Partie eigentlich zu Ende gewesen, wenn der Gegner auf das nächste Springeropfer auf h3 mit Schach einfach mit der Dame zurück genommen hätte. Stattdessen kam das völlig verwirrte Ziehen des Königs nach h1, was für mich die Partie trotz Bauern weniger sofort remisierte. Es würde sich alles tauschen zu einem Turmendspiel mit zwei Bauern weniger für Ralf. Da es sich um Randbauern handelte, sollten ein Remis dennoch gut machbar sein. So kam es dann wohl auch. Ich war kurzzeitig aus dem Raum gegangen, weil ich die Spannung in der Partie nicht mehr ertragen konnte.

Aber Randbauern sind halt so eine Sache. Der Gegner wollte entweder kein Remis oder was auch immer? Ralf hingegen hatte Zauberschach ausgepackt! Jedenfalls war Ralfs c-Bauer mittlerweile weit vorgerückt.
Kurz erzählt: Der Gegner vergriff sich am vergifteten h-Bauern mit seinem König und stellte damit die Partie noch auf Verlust, zweimal Schach von Ralf, und sein Turm stand hinter dem c-Bauern, der letztlich zu Dame durchlief, bevor der Gegner dann endlich aufgab.

Wir gewonnen wider aller Erwartungen doch noch sehr glücklich 4.5 zu 3.5.