Die deutsche Schach-Nationalmannschaft hat bei der Team-EM im montenegrinischen Budva die Silbermedaille gewonnen. Das Team um Schnellschach-Vizeweltmeister Vincent Keymer lag am Ende nur hinter den punktgleichen Serben, deren Feinwertung besser war, feierte aber dennoch den größten internationalen Erfolg seit dem EM-Titel 2011.
"Die gesamte Mannschaft war während des Turniers gesundheitlich angeschlagen und teilweise sogar außer Gefecht gesetzt. Dass sie trotz dieser widrigen Umstände um den Titel mitgespielt und die Silbermedaille gewonnen hat, ist sensationell", sagte Kevin Högy, Sportdirektor des Deutschen Schachbundes (DSB).
Vincent Keymer, Rasmus Svane, Matthias Blübaum, Alexander Donchenko und Dmitrij Kollars blieben in neun Runden ohne Niederlage bei drei Unentschieden, besiegten sogar den neuen Europameister Serbien und Bronze-Gewinner Armenien. Für Gold reichte es für das Team von Bundestrainer Jan Gustafsson dennoch knapp nicht: In der letzten Runde gegen Kroatien holte Ex-Delmenhorster Dmitrij Kollars zwar den Mannschaftssieg (die restlichen drei spielten Remis), doch auch Serbien gewann und blieb damit Punktgleich in Sachen Mannschaftspunkte. Es musste also die Feinwertung entscheiden, welche bei der EM nicht die Brettpunkte sind (von denen hatte Serbien sowieso mehr), sondern zuerst die Summe der Sonneborn-Berger Punkte. Damit hing die Vergabe des Europameister-Titels letztlich von der Begegnung Island gegen die Türkei ab. Die ging leider nicht aus wie gehofft und der Titel damit an die Serben, die am Ende einen Feinwertungspunkt mehr hatten.
Der Frauennationalmannschaft fehlte leider ein Stück Glück, für ein Podiumsplatzierung. Mehrfach reichte es trotz besserer Stellungen nur zum 2:2 was wichtige Mannschaftspunkte kostete. Insgesamt erreichte das Frauenteam den 7. Platz.