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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Persönlicher Bericht aus Bad Zwischenahn

NordWest-CupBad Zwischenahn
Holger Klattenhoff

Nach dreijähriger Pause, die zum einen der Corona-Pandemie und zum anderen der letztjährigen Spielerzahlbegrenzung geschuldet war, war ich endlich wieder mal bei einem NordWest-Cup Turnier dabei, allerdings ohne Vorbereitung aufgrund von Zeitmangel.

In der ersten Runde mit Weiß gleich gegen Markus Lammers, einem ehemaligen Delmenhorster Vereinsspieler, war eine zu schwere Aufgabe, obwohl ich mich in der Stellung anfangs noch wohl fühlte. Aber wenn man Kleinigkeiten übersieht und dann noch die Züge vertauscht, ist die Partie halt gelaufen und man ärgert sich über sich selbst. So war Claudia am ersten Tag gleich in der internen Familienwertung mit eins zu null vorne. Der Freitag fing recht gut an, das Wetter spielte auch mit. Da wir keine Übernachtungsmöglichkeit gebucht hatten, mussten wir halt jeden Tag hin und zurück fahren. Die meisten anderen Delmenhorster, und das waren einige, übernachteten in von Ulrike organisierten Ferienwohnungen.

Überpünktlich in Bad Zwischenahn kam dann schon die erste Nachricht per E-Mail aus der Firma, die nicht gerade beruhigend und auch nicht positiv war. Bei mir war die zweite Runde dann recht schnell vorbei. Der Gegner hatte sich in der Eröffnung vertan und spielte nach ungefähr sieben Zügen schon mit einer Qualle weniger. Nach einem schönen Damenopfer im 17. Zug mit Gewinn einer weiteren Figur gab der Gegner sofort auf und ich hatte Freizeit. Claudia zeigte Rückgrat gegen Elina Rabe und einigte sich alsbald auf ein Unentschieden.

Die dritte Runde sollte der Knackpunkt des ganzen Turniers werden. Zwar gut zu Mittag gegessen, hatte ich wieder einen starken Gegner mit Elo um die 2100. Es gab ein zähes Ringen um den Sieg bis in die Abendstunden. Auf dem Brett blieben nach aggressiven Verhandlungen ein Turm bei mir und ein Turm plus Springer vom Gegner über. Mein Gegner hatte nur noch seine Inkrement-Zeit pro Zug über. Mental hatte aber die Partie bei mir wohl sehr große Spuren hinterlassen, so das ich diese Partie noch vor der fünfzig Züge Regelung komplett weggestellt habe. Auch das vorherige Befragen des Schiedsrichters führte zu keinem Erfolg, hier wurde nur auf die fünfzig Züge-Regelung verwiesen.

Leider war das Turnier ab dem Zeitpunkt bei mir so gut wie gelaufen. Ich konnte am Samstag trotz zähem Kampf um Unentschieden oder Sieg nicht mehr punkten. Auch Claudia erging es ähnlich, obwohl sie in der internen Wertung immer noch führte und den Vorsprung um einen halben Zähler ausbauen konnte.

Leider verlief der Sonntag ähnlich schlecht. Von der Elo/DWZ-Zahl klar besser in der 6. Runde, musste ich im Damengambit ums Remis kämpfen. Bei Claudia ging an diesem Sonntag gar nichts mehr. Wir waren für die erste Runde gefühlt auch zu spät von Zuhause gestartet und mussten uns noch beeilen, um rechtzeitig da zu sein. Auch das Wetter hatte von Samstag auf Sonntag umgeschlagen. Zum Glück war es diesmal nicht Schnee und Eis oder Eisregen, sowie in den Jahren davor, sondern nur regnerisch. Auch in der letzten Runde hatte ich lange Zeit zu kämpfen, bevor die Sache entschieden war, aber bei einem gleichwertigen Taktieren und zweier Betonstellungen hatte mein Gegner kurzzeitig einen Riesenvorteil, welchen er aber nicht ausnutzte und ich habe zum Schluss hier den Gewinn verpasst, da ich nicht mal mehr ein Dreiecksmanöver mit dem König gesehen habe.

Vielleicht war das auch nur gerecht. Schade drum. So war die interne Wertung dann ein Unentschieden, aber mit nur 2 mal 2 Punkten aus sieben Partien kann man sich nicht zufriedengeben.

Man sieht, dass dieses Turnier bärenstark besetzt ist und man ohne gute Vorbereitung einen schweren Stand hat, dann wird man nur „verprügelt“. Aber das Turnier hatte auch seine guten Seiten, man hat alte Bekannte wiedergetroffen und konnte sich abends in geselliger Runde treffen und unterhalten.