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Delmenhorster Schachklub von 1931 e.V.

Norddeutsche Vereinsmeisterschaft U16 in Berlin

DSK JugendNDVM
Ben-Luca Petri

Am Mittwoch, den 15.09 trafen wir uns um 13:45 Uhr am Delmenhorster Bahnhof. Wie üblich kam der Zug ein wenig zu spät, aber damit war zu rechnen, wenn man mit der Deutschen Bahn unterwegs ist. Wir kamen relativ spät in der wunderschönen Jugendherberge an, da eine Demo die Straßen blockierte. Außerdem fand zu der Zeit irgendein Firmenlauf statt, wodurch der komplette Verkehr in Berlin-City lahmgelegt wurde.

Am Abend stand dann die Auslosung für die erste Runde fest. Unser erster Gegner waren die Schachfreunde Berlin-Ost. Zur Einordnung: Von 17 Mannschaften waren wir an 14 gesetzt, Berlin hingegen  an 6 und somit klarer Favorit. Unsere Aufstellung war wie folgt für das gesamte Turnier: An Brett 1 spielte der Wanderer (Dennis), an 2 Mohamad, an 3 Moritz und am 4.Brett spielte Luc.
Der Wanderer stand in der ersten Runde extrem gut. Das Läuferpaar stand ideal und die restlichen Figuren standen wie im Lehrbuch. Leider wusste Dennis damit nicht viel anzufangen und stellte innerhalb von zwei Zügen alles weg und gab auf. Moritz und Luc wurden einfach von den deutlich stärkeren Gegnern überspielt. 0-3 der Zwischenstand. Mohamad wollte kein Remis und spielte ein remisliches Turmendspiel auf Gewinn. Leider hatte er die Technikhose nicht an und verlor. Eine relativ unnötige Klatsche, aber was soll ́s.

In Runde 2 ging es dann gegen Güstrow/Teterow aus Mecklemburg-Vorpommern. Gegen die an 11 Gesetzten war ein Sieg das Ziel. An Brett 4 sah es leider schnell sehr düster aus. An den anderen Brettern hingegen waren noch Möglichkeiten da. Moritz übersah einen sehr leichten Gewinn und kämpfte dann noch ein Remis. Mohamads Partie war extrem fehlerreich. Beide spielten sehr unpräzise, aber im Endeffekt gewann Mohamad, da der Gegner auf einen vom Mohamads taktischen Tricks herein fiel. Der Gegner schnappte sich einen Bauern und plötzlich ging ihm Läufer verloren. Damit stand es 1,5-1,5. Der Wanderer spielte eine sehr gute Partie. Im Turmendspiel hatte der Gegner zwar ein paar Chancen Ausgleich zu bekommen, doch dies sah er nicht und Dennis verwertet zum 2,5-1,5 Sieg.

In Runde 3 erwartete uns ein machbare Aufgabe. Es ging gegen Rochade Göttingen. Ein Duell auf Augenhöhe dachten wir vorher. Nach einer Stunden stand es aber schon 0:3. Dennis, Moritz und Luc stellten jeweils Material ein und mussten sich geschlagen geben. Lucs Gegner schrieb Geschichte in der Partie. Er tat alles dafür, um den Preis für den unsportlichsten Schachspieler zu gewinnen. Er tat so als hätte er eine Figur eingestellt. Er ärgerte sich lautstark und fragte Luc ob er den Zug zurücknehmen könnte. Diese Aktion war komplett geschauspielert. Ich (Ben-Luca, der das Team als Trainer und Betreuer begleitet hatte) habe geahnt, was gleich passieren würde: Luc nahm den Springer und der Gegner blitzte raus, wobei er zweizügig die Dame gewann. Ein rüdes Foul gegen Luc, der noch nicht so viel Erfahrung hat und sein womöglich größtes Turnier bisher spielt. Mohamad überspielte seinen Gegner. Endstand: 1-3 gegen uns.

Am Nachmittag stand Wiedergutmachung auf dem Terminplan. Ein Sieg gegen den an 17 Gesetzten Tus Varrel musste her. Gesagt getan. An den hinteren beide Brettern holten wir den geplanten Punkt. Moritz gewann in schlechterer Stellung nach eine schönen Taktik und setzte den Gegner Matt. Luc wurde leider überspielt, jedoch muss man auch sagen, dass der Gegner ziemlich gut spielte. Mohamad zog die ganze Partie einfach herum und wartete auf den Fehler des Gegners. Der kam auch und Mohammad verwandelte zum 2-1. Der Wanderer spielte eine sehr solide Partie und holte ein Remis gegen Max Weidenhöfer zum 2,5-1,5 Sieg. Somit hatten wir nach vier Runden schon 4 Mannschaftspunkte. Mehr als erwartet!

Für die letzten drei Runden mussten wir immer extra zum Andreas-Gymnasium fahren. Das waren ca. 30 min Fahrt. Vorher spielten wir direkt in der dürftigen Jugendherberge. Die war aus irgendwelchen Gründen nicht leer, sondern komplett ausgebucht, wodurch das Turnier woanders weitergehen musste. In der 5. Runde ging es dann gegen das leicht favorisierte Team Makkabi Rostock. Unglücklicherweise stand es inoffziell schnell 0-2 da wir an Brett 3 und 4 schon früh schlecht standen. Dies wurde auch Realität: Moritz und Luc mussten die Hand rüberreichen. Bitter! An 1 und 2 hofften wir auf ein kleines Wunder, um noch ein Unentschieden zu erreichen. Dennis musste gegen einen 1900er mit Schwarz ran, also erschien es relativ unwahrscheinlich, das noch zu schaffen. Es entstand schnell ein Endspiel, indem Dennis sehr gut rechnete und er zeitgleich mit dem Gegner mit einem Bauern durchwanderte. Wo beide Spieler wieder eine Dame auf dem Brett hatten stand Dennis sofort auf Gewinn. Er spielte perfekt weiter und verkürzte auf 1-2. Mohamad konnte seine gewonnene Stellung nicht verwertet und musste das Remis akzeptieren.

In Runde 6 kam es dann zu dem Duell, auf das die Fans schon lange gewartet haben. Werder vs. DSK !!!
Der Plan war relativ einfach. Dennis verliert sowie gegen FM Collin Colbow, also brauchen wir an den Brettern 2, 3 und 4 die Punkte. Luc hatte bisher leider nur Niederlagen eingesteckt. Also schien ein 2-2 eigentlich das Maximum zu sein. Luc spielte jedoch sehr solide und gewann nach einem Qualitätseinsteller des Gegners sehr schnell. Sein Gegner hatte bis zu der Runde auch noch keine Fabelpartien gezeigt und hatte auch nur 0,5/5. Luc sicherte sich seinen ersten Sieg und sorgte für eine Überraschung. An Brett 1 stellte der Wanderer ganz schnell einen Klotz ein, aber Collin konterte das mit einem eigenen Einsteller. Nichtsdestotrotz war Dennis' Stellung sehr unangenehm. Nach einem längeren Kampf als erwartet, musste Dennis die Niederlage hinnehmen. An Brett 2 spielte Mohamad solide. Plötzlich opferte sein Gegner alles rein, was jedoch nicht zum Matt oder Dauerschach führte. An Brett 3 wurde eine legendäre Partie gespielt. Beide wollten einfach nicht gewinnen. Moritz gewann nach einem einfachen Einsteller schnell eine Leichtfigur, kurz darauf opferte er diese jedoch ohne jegliche Kompensation zurück. Danach stand er auf Verlust, doch der Werderaner spielte unpräzise und Moritz konnte Dauerschach geben. 2,5-1,5 Sieg!!

Am Abend wurden wir von Lucs Eltern überrascht. Sie sponserten uns einen XXL Burger. Sehr lecker! Und danke nochmal für das Essen Familie Eitel!

In der letzten Runde bekamen wir es dann mit Eppendorf zu tun. Ich mach es mal kurz, da der Bericht schon lang genug ist. 4 Remis und 2-2.

Insgesamt kann man festhalten, dass wir mit dem Turnier sehr zufrieden sein können. Der 10. Platz den wir erreichten, war deutlich besser als wir erwartet hatten. Hätten wir unsere Chancen genutzt in der letzten Runde, wäre sogar Platz 8 herausgesprungen. Nach der Runde gingen wir zum besten Dönerladen in Berlin “Zaddys”, bevor wir uns auf den Heimweg machten.

Dennis: 3/7
Mohamad: 5/7
Moritz: 2,5/7
Luc: 1,5/7

Alle Ergebnisse: http://www.schachjugend-in-berlin.de/ndvm-2021-ak-u12w-u16w-u16/